Für die beiden neuen MAG-Pumpen vom schweizer Zivilschutz wurden auf den beiden Fußtruppenfahrzeugen neue Verladeplätze gefunden. Dazu fertigte der Studer Markus mit der Unterstützung einiger Kameraden ein Schienensystem, das jedem professionellem Aufbauhersteller alle Ehre gemacht hätte.
Dazu kam der Vortrag von Doc Forest im Schulungsraum über GPS und GIS.
Nachmittags wurde der Brunnen vor dem Camp grundgereinigt und neu gefüllt und die Fahrzeuge weiter mit Ausstattung ergänzt und einsatzbereit gehalten.

Nachdem in der Anwedung von Karte und Kompass noch eine praktische Übung für alle durchgeführt wurde, fand die zweite Fußtruppenübung statt, bei der ich mich dezent ausgeklinkt habe.
Nach fast 1 1/2 Stunden kamen alle wieder erschöpft zurück ins Camp und die meisten gönnten sich erstmal ein eiskaltes griechisches Bier.
Eine halbe Bierlänge später kam Nikos mit folgender Ansage aus seinem Büro: „Trinks ihr kein Bier mehr und gehts zum Essen. Danach Briefing in voller Ausrüstung um 20 Uhr!“
Also zügig essen, eine schnelle Dusche, den Einsatzrucksack ergänzen und ab in den Briefingroom.
Dort relativierte sich die Lage recht schnell. Es brennt an mehreren Stellen im Süden, aber wir werden vermutlich nicht angefordert. Wir sollten aber weiterhin bis 21.30 Uhr in Bereitschaft und weiterhin im Camp bleiben und keinen Alkohol trinken.
Ich schlenderte also locker und entspannt zu einem Tisch im Außenbereich, als am Zaun ein aufgeregter Einheimischer nach Nikos rief. Keine 30 Sekunden später: Alarm! Ein Gebäudebrand keine 300 m vom Camp entfernt.
Also nicht wie üblich in aller Lässigkeit und Ruhe fertig machen für eine mehrstündige Fahrt zu entlegenen Einsatzorten, sondern wie zu Hause innerhalb kurzer Zeit die TLF besetzen und ab durch die Mitte. Einige dachten nach den Alarmrufen, wir würden wie angesagt nun doch um 21 Uhr hier ausrücken. Manche standen in der Dusche oder saßen auf dem Örtchen, als ihnen die Dringlichkeit bewusst wurde.
Wir schafften es tatsächlich, dass wir mit dem Magirus und dem HLF aus Schömberg an der Spitze 5 Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle waren. Aufgeboten waren 8 Löschfahrzeuge der ESEPA mit über 40 Einsatzkräften. Das brennende Gebäude befand nicht direkt an der Straße, sondern in zweiter Reihe und stand im Vollbrand. Wir konnten die meterhohen Flammen schon auf der kurzen Anfahrt sehen.
Die beiden Leute von der örtlichen Berufsfeuerwehr, die lediglich über einen Pickup mit kleiner Pumpe und 400l-Wassertank verfügten, kamen etwas später zum Einsatzort. Sie hatten offiziell die Einsatzleitung – ließen uns aber soweit freie Hand.
An die Rückseite des Brandobjektes grenzte ein Sägewerk, dass es unbedingt zu schützen galt. Also löschten wir im ersten Angriff dort 3 brennende Bäume ab, die direkt vor einer Lagerhallenwand in Flammen standen.
Von der Straßenseite wurden unsere beiden großen Löschfahrzeuge in Stellung gebracht und es erfolgte von dort ein massiver Löschangriff mit mehreren C- und D-Rohren.
Zwischen dem Brandobjekt und der Lagerhalle sicherten wir das Sägewerk mit zwei D-Rohren und installierten eine Wasserversorgung aus den neuen Pinzgauer TLF 1.100. Zusammen mit Georg karrte ich dazu im Pendelverkehr Wasser bei, dass ich aus dem Hydranten im Camp holte.
Unsere Fußtruppenbesatzungen der beiden Mercedes 508 (LF 8) standen bereit, um eventuelle Spotfire auf dem bewachsenen Berghang abzulöschen.
Nach gut 3 Stunden war der Einsatz komplett beendet und wir übergaben die Einsatzstelle wieder dem Eigentümer.
Das Gebäude selbst war bis auf das Mauerwerk vollständig ausgebrand. Durch das beherzte Eingreifen dreier ESEPA-Kameraden konnten aber die etwa 10 in einem Stallanbau befindlichen Hühner und ein Hahn lebend gerettet werden.
Dieser Einsatz bot der ESEPA eine willkommene Gelegenheit, ihr Können und Fachwissen unter Beweis zu stellen und den Bürgern von Rizomata die Notwendigkeit von Feuerwehren vor Ort deutlich zu machen.
Die örtliche Wache der Berufsfeuerwehr wird zum Ende des Sommers geschlossen. Was das bedeutet wird mit aller Deutlichkeit durch den Umstand klar, dass gut 1 1/4 Stunde nach der Alarmierung das erste und einzige Löschfahrzeug der nächsten Berufsfeuerwehr aus Veria eintraf und nach 30 Minuten wieder zurückfuhr.